Wärmepumpe anschließen – was ist zu beachten?

Der Anschluss einer Wärmepumpe erfordert genaue Kenntnisse darüber, wie der Wärmeerzeuger aufgebaut ist und wie er funktioniert. Es ist nicht damit getan, das Gerät einfach an eine Steckdose anzuschließen. Sie braucht für Steuerung und Pumpen eine permanente Stromversorgung mit direktem Anschluss ohne Stecker. Viele Hersteller legen den Geräten Anschlusspläne und eine Installationsanleitung bei. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie Ihre Wärmepumpe selbst anschließen sollten. Die Installation kann eine Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten[SB1]  übernehmen. Der elektrische Anschluss im Vorfeld muss durch einen Elektromeister erfolgen. Die Geräte arbeiten mit einer Spannung von 230 Volt, teilweise auch mit 400 Volt.

Warum muss die Installation der Wärmepumpe eine Fachkraft durchführen?

Viele Handwerksbetriebe in der Branche haben derzeit gut gefüllte Auftragsbücher – inklusive langer Wartezeiten für die Kunden. Da kommt so manchem versierten Heimwerker der Gedanke, die Wärmepumpe selbst einzubauen. Das ist insbesondere dann für einige naheliegend, wenn es sich um eine Luftwärmepumpe handelt, für die weder Erdaushub noch Bohrungen notwendig. Doch es gibt zahlreiche Gründe, warum Sie die Wärmepumpe von einer Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten installieren lassen sollten.

Gleich mehrere Gründe sprechen dagegen, selbst Hand anzulegen.

  • Bei einer Wärmepumpe handelt es sich um ein komplexes Heizsystem. Schon ein kleiner Planungs- oder Einbaufehler kann sich negativ auf den Betrieb auswirken. Wenn Sie das Gerät selbst installieren, besteht die Gefahr, dass es häufiger ausfällt, die Leistung nicht ausreichend hoch ist und der Verschleiß höher ist.
  • Wenn Sie die Wärmepumpe selbst anschließen, geht der Hersteller von einer nicht fachgerechten Montage aus. Dann erlischt die Herstellergarantie. Kommt es dann in der Folge zu Schäden, haftet der Hersteller nicht und Sie müssen den Schaden selbst begleichen.
  • Eine Wärmepumpe arbeitet nur energieeffizient, wenn sie fachgerecht eingebaut und richtig ausgelegt wurde. Ein nicht fachgerechter Einbau hat häufig höhere Betriebskosten zur Folge. Dadurch verpuffen die Einsparungen durch die Nutzung von Umweltwärme.
  • Eine nicht fachgerechte Installation Ihrer Wärmepumpe birgt auch Risiken bezüglich der Sicherheit. An Ihrem Gerät können Schäden entstehen. Schlimmstenfalls überhitzt Ihre Wärmepumpe und es kann zu einem Brand kommen.
  • Für den Einbau einer Wärmepumpe gibt es die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Diese Förderung gibt es für alle, die einen Fachbetrieb für Montage und Anschluss der Wärmepumpe beauftragen.

Was ist eine Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten?

Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik erwerben während ihrer Ausbildung die Qualifikation, Geräte, Anlagen und auch Wärmepumpen elektrisch anzuschließen. Doch das bedeutet laut Innung nicht automatisch, dass ein Geselle diese Arbeiten durchführen darf. Erst wenn ein Unternehmer einen Gesellen als Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten bestellt hat, darf er offiziell auch Wärmepumpen anschließen. Dazu muss der Unternehmer eine Bestellurkunde ausfertigen und die Arbeiten festlegen, die seine Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten ausführen darf. Das sollte entsprechend in der Personalakte vermerkt sein.

In jedem Betrieb gibt es fachspezifische Tätigkeiten, die die Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten durchführen muss. Deshalb muss ein Teil der Ausbildung im Unternehmen erfolgen. Zu den Schulungsmaßnahmen gehören beispielsweise Aufgaben wie Wärmepumpe anschließen.

Neue Regelungen ab 1. Januar 2024

Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH weist in einem Artikel darauf hin, dass neuerdings die Verbrauchseinrichtungen aus dem Netz steuerbar sein müssen. Das gilt nicht nur für Wärmepumpen, sondern beispielsweise auch für Speicher und Wallboxen. Damit soll eine Überlastung der Verteilernetze vermieden werden. Seit dem 1. Januar 2024 erfolgt die Steuerung netzorientiert über ein Smart Meter Gateway. Dabei haben die Netzbetreiber keinen Zugriff auf den Energiefluss im Haus. Ihre Zugriffsberechtigung endet am Netzübergangspunkt beim Kunden. Den Energiefluss im Haus können die Kunden individuell steuern.

Seit 1. Januar müssen alle neu installierten Anlagen über eine netzorientierte Steuerung verfügen. Die entsprechende Messstellen-Technik muss zwingend ein Fachbetrieb installieren.

Ein Fachmann hilft außerdem häufige Fehler zu vermeiden

Eine Wärmepumpe anzuschließen ist eigentlich nicht schwer, insbesondere wenn keine Bohrung oder Erdarbeiten notwendig sind. Dennoch können Probleme auftreten, die häufig damit zusammenhängen, dass die Kunden die Anlage selbst auswählen und anschließen. Damit die Anlage effizient arbeitet und ausreichend Wärme liefert, muss sie zur Gebäudegröße passen. Eine falsch angeschlossene Wärmepumpe funktioniert häufig nicht richtig oder kann sogar Schaden nehmen. Wichtig ist auch die regelmäßige Wartung durch einen Fachmann. Damit ist langfristig sichergestellt, dass die Wärmepumpe effektiv und zuverlässig arbeitet. Wenn es zu Defekten kommt, ist es wichtig, dass ein Fachmann die Komponenten repariert oder austauscht. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die ausreichende Isolation. Ist eine Wärmepumpe nicht ausreichend isoliert, arbeitet sie nicht effektiv und verbraucht mehr Energie.

Fazit

Nur eine fachgerecht angeschlossene Wärmepumpe arbeitet effizient und trägt zum Klimaschutz bei. Sie haben nur dann Garantieansprüche gegenüber dem Hersteller, wenn das Anschließen der Wärmepumpe ein Fachmann durchgeführt hat. Dabei ist es auch wichtig, die Anlage regelmäßig warten zu lassen und nur Originalteile zu verwenden. Zudem hilft ein Fachmann häufige Fehler beim Anschließen der Wärmepumpe zu verhindern, wie unzureichende Isolation, Fehler bei der Installation, die falsche Größe.


Wir beraten Sie gerne zum Thema Wärmepumpe.