Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten

Was sie darf und was nicht

Elektrofachkräfte für festgelegte Tätigkeiten, abgekürzt EFKffT, führen elektrische Montage- und Schaltarbeiten fachgerecht durch. Meistens haben sie noch einen anderen Job im Handwerks- oder Industriebetrieb. Bei uns können ausgebildete Anlagenmechaniker (SHK) diese Zusatzqualifikation erwerben. Denn gerade in unserer Branche sind neben den üblichen Aufgaben mittlerweile auch Arbeiten an elektrischen Anlagen an der Tagesordnung. Diese Arbeiten dürfen nur Fachleute erledigen oder sie leiten die Arbeiten an und beaufsichtigen sie. Die Alternative wäre, zwei Fachleute einzustellen, beispielsweise den Heizungsbauer und einen Elektromeister.

Welche Anforderungen muss die Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten erfüllen?

Damit wir unsere Arbeit ausführen können – auch wenn Elektromeister gerade rar sind – hat der Gesetzgeber eine weitere Qualifikation eingeführt, die Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten. Mit dieser Qualifikation können Mitarbeiter, die keine Ausbildung zur Elektrofachkraft absolviert haben, branchentypische Aufgaben übernehmen. Diese Mitarbeiter übernehmen zu ihren Kernarbeiten auch elektrische Arbeiten.

Welche Arbeiten darf eine EFKffT übernehmen?

Der Gesetzgeber hat hier festgelegt, dass die Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten „gleichartige und sich wiederholende Arbeiten an elektrischen Anlagen“ übernehmen darf. Dazu mussten wir schriftlich definieren, welche Aufgaben das genau sind.

Konkret bedeutet das beispielsweise das: Die EFKffT darf nur in Anlagen arbeiten, deren Nennspannung nicht höher als 1.000 V AC oder 1.500 V DC liegt. Grundsätzlich sind die Arbeiten nur im freigeschalteten Zustand erlaubt. Der Wirkungsbereich der Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten ist eingeschränkt. Das Aufgabengebiet ist auf das begrenzt, was eng mit der eigentlichen Tätigkeit zusammenhängt.

Wer darf sich zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten ausbilden lassen?

Seit 1994 gibt es in vielen Branchen die Möglichkeit, dass ein Handwerker auch in Fremdgewerken arbeitet. Dabei ist es Voraussetzung, dass die Gewerke eng zusammenhängen oder sich wirtschaftlich ergänzen. Das heißt, dass auch Nicht-Elektrofachkräfte bestimmte, genau definierte Tätigkeiten an elektrischen Anlagen durchführen dürfen, beispielsweise für die Inbetriebnahme oder Instandhaltung. Zwingende Voraussetzung dafür ist die entsprechende Qualifikation. Ein Sanitärinstallateur darf dann in begrenztem Umfang Warmwassergeräte anschließen. Auch in anderen Branchen ist das interessant, beispielsweise Schreiner in einem Küchenstudio, Schlosser oder Metallfacharbeiter.

Was beinhaltet die Ausbildung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten?

Je nach Land, Region und auch branchenspezifischen Anforderungen unterscheiden sich die genauen Anforderungen und Ausbildungsinhalte zur EFKffT. Im Allgemeinen sind folgende Inhalte in der Qualifikation zu erwarten:

  • Grundlagen der Elektrotechnik, Schaltpläne, Techniken zur Verdrahtung und elektrische Sicherheit
  • Normen und Vorschriften für die Elektrotechnik, die für die Tätigkeit relevant sind. Dabei handelt es sich um gesetzliche Vorschriften, Sicherheitsstandards und elektrotechnische Normen, die die EFKffT bei ihrer Arbeit einhalten muss.
  • Spezifische Aufgaben und Tätigkeiten stehen im Mittelpunkt, beispielsweise Verkabelung elektrischer Geräte, Installation von Datenleitungen, Austausch von Schaltern oder Steckdosen.
  • Die elektrische Sicherheit spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, insbesondere die sichere Handhabung elektrischer Geräte, das Vermeiden von Gefahren und entsprechende Notfallmaßnahmen bei einem Elektrounfall.
  • Ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten sind praktische Übungen, um die gelernte Theorie anzuwenden und so die Fähigkeiten zu entwickeln, die in der beruflichen Praxis notwendig sind.

Wie lange die Ausbildung zur EFKffT dauert und welchen Umfang sie hat, kann sehr unterschiedlich sein und richtet sich in der Regel nach den betrieblichen Anforderungen. Nach Ausbildungsabschluss und erfolgreich bestandener Prüfung erhalten die Teilnehmer eine Zertifizierung. Damit sind sie berechtigt, die festgelegten Tätigkeiten durchzuführen.

Darf eine Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten eine Wärmepumpe installieren?

Wenn die Arbeiten für die Installation einer Wärmepumpe den festgelegten Tätigkeiten entsprechen, darf eine EFKffT die Installation durchführen. Dabei darf die Installation keine Arbeiten an Hochspannungselektrik beinhalten. Ist es notwendig, die Wärmepumpe an das Hauptstromnetz direkt anzuschließen, muss eine ausgebildete Elektrofachkraft diese Arbeit übernehmen. Das ist immer dann der Fall, wenn die Wärmepumpe nicht über einen einfachen Stecker für den Anschluss verfügt, sondern direkt angeschlossen werden muss. Die Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten darf nur die Arbeiten ausführen, die ihrer Qualifikation entspricht und für die der Betrieb sie bestellt hat. Welche Anforderungen oder Einschränkungen hier gelten, ist von örtlichen Vorschriften abhängig, die je nach Land und Region stark variieren können.

Wir beraten Sie gerne zum Thema Wärmepumpe.